Motorrad-Transport: Verzurren leichtgemacht
Egal, welchem Verkehrsmittel du dein geliebtes Motorrad anvertraust, klar ist, dass es gut gesichert werden muss – wie jede andere Ladung auch. Dabei kommt es einerseits darauf an, dass die Maschine bombenfest fixiert ist. Andererseits gilt es, darauf zu achten, dass dadurch kein Teil des Motorrads zerkratzt, verbogen oder sonst wie beschädigt wird. Wie du dein Motorrad richtig verzurren kannst, erfährst du hier.
1.
Auffahrt über die Rampe
Statt das Gewicht selbst hochzuschieben, lass doch einfach den Motor die Arbeit machen:
Mit gefühlvoller Kupplungsdosierung im ersten Gang gelingt die Auffahrt fast von selbst. Eine umgedrehte Bierkiste oder ähnliches erleichtert Ihnen dabei als Treppenstufe den Aufstieg.
2.
Vorderrad abstützen
Sorge auf jeden Fall dafür, dass das Vorderrad stabil nach vorne abgestützt ist. Das kann die Bordwand eines Transporters sein, oder der U-förmige Stahlbügel auf einem Anhänger.
Sicher und praktisch sind Vorderradständer, die das Motorrad gleich senkrecht fixieren. Anschließend bringen Sie die vorderen Zurrgurte an.
3.
Bremse fixieren
Steht die Maschine auf der Ladefläche in Position, fixierst du als nächstes die Handbremse mit einem kräftigen Gummi, einem Kabelbinder oder am elegantesten mit einer Bremshebelklemme. So kann das Motorrad beim Verzurren nicht wegrollen.
4.
Zurrgurte justieren
Achte beim Straffen der Gurte darauf, dass das Motorrad möglichst senkrecht steht. Am besten abwechselnd links und rechts nachziehen. So ziehst du das Motorrad etwa bis zur Hälfte des Federwegs nach unten. Am Ende darf sich die Maschine nicht mehr bewegen lassen. Rüttel zur Probe ruhig kräftig am Lenker.
5.
Lack und Chrom schützen
In manchen Fällen lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Spanngurt z. B. an Verkleidung oder
Auspuff anliegt. Damit der Gurt nicht die schönen
Oberflächen ruiniert, solltest du solche Stellen
ordentlich abpolstern. Ein altes Küchenhandtuch
oder ein Stück Schaumgummi sind probate Mittel gegen Scheuerschäden.
6.
Zurrgurte fixieren
Vergiss nicht, zum Schluss auch noch die losen Enden der Zurrgurte zu fixieren. Das gilt vor allem für den Transport auf offenen Anhängern. Im Fahrtwind werden aus losen Gurten automatisch Peitschen, die das Bike beschädigen können oder andere Verkehrsteilnehmer irritieren.
Verzurrpunkte am Motorrad
Damit das Motorrad gerade steht, muss es nach links und rechts möglichst symmetrisch abgespannt werden. Das heißt je zwei Gurte ziehen die Maschine nach vorn und nach hinten. Als Haltepunkte für die Gurte kommen natürlich nur stabile Teile infrage, die die Zugkräfte vertragen.
Am besten eignen sich Teile des Rahmens, oder stabile Anbauten wie Fußrastenausleger oder vorn die untere Gabelbrücke.
Ist die Gabelbrücke durch eine Verkleidung nicht zugänglich, wäre auch der Lenker ein möglicher Ansatzpunkt. Dann aber bitte so nah an der Gabel wie möglich, denn je weiter außen der Gurt ansetzt, desto leichter könnte der Lenker sich verbiegen. Sozius Haltegriffe sind ebenfalls ein stabiler Verzurrpunkt.
Je breiter der Lenker, desto größer ist die Gefahr, dass er dem Zug der Gurte nicht standhält. Dabei ist das klassische 22 mm Format noch empfindlicher als konifizierte Lenker mit 28 mm Durchmesser. Was gar nicht geht: Gurte an Blinkern, Auspuffkrümmern und anderen „Weichteilen“.
Tipp: Gurtkontrolle
Wie Lack und Chrom brauchen auch die Zurrgurte Schutz vor scharfkantigen Motorradteilen. Bedenke immer, dass Motorrad und Gurte permanent durchgerüttelt werden, bis du dein Ziel erreicht hast. Nutze auf längeren Transportfahrten die Tank- oder Kaffeepausen, um die Verzurrung der Maschine zu kontrollieren und um die Gurte nachzuspannen, wenn nötig.
Um ein ausgewachsenes Motorrad unter allen Umständen unter Kontrolle zu behalten, müssen die Zurrgurte einiges aushalten. Achten Sie bei der Auswahl immer auf das blaue Etikett am Gurt. Dort finden Sie die Angabe der Zugfestigkeit (LC = Lashing Capacity). Für leichtere Maschinen unter 200 kg reichen Gurte mit LC = 175 daN bei direktem Zug. Mit LC = 500 daN sind auch dicke Brocken a la Goldwing passend abgesichert. Im Zweifelsfall nehmen Sie lieber eine Nummer größer/stärker. Die zusätzliche Sicherheit sollte Ihnen den Preisunterschied wert sein.
Tipp: Extra Gurtschlaufen erleichtern das Anbringen von Gurten mit S-Haken.
Das erste Hindernis beim Transport ist der Höhenunterschied zur Transportplattform. Deshalb brauchen Sie eine Rampe. Je größer der Höhenunterschied, desto länger sollte die Rampe sein. Ideal sind bogenförmige Rampen, die verhindern, dass das Motorrad am Übergang zur Ladefläche aufsetzt.
Eine tolle Hilfe beim Verladen und Verzurren sind die Vorderradständer von Rothewald und Acebikes. Sie halten das Vorderrad so, dass es ohne weitere Hilfe senkrecht steht.
TyreFix nennt sich das System, bei dem statt des ganzen Motorrads nur der Reifen fest an die Ladefläche gedrückt wird. Im Prinzip eignet sich TyreFix für alle Reifengrößen vorne und hinten.
Schutzbleche machen allerdings die Anbringung am Vorderrad fummelig. Auch bei diesem System müssen die Gurte so stramm wie möglich festgezogen werden.
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